Die Fingersätze schreibe ich hier für die rechte Hand, sie gelten für die linke Hand auch, wenn man die Akkorde spiegelt. Der Fingersatz für c-f-a-c 1-2-4-5 gilt also auch für den spiegelverkehrten Akkord e-g-h-e (5-4-2-1) links.
Für die rechte Hand haben Dur- oder Mollakkorde der 1. Lage (manche sagen dazu auch Grundstellung) und alle übermäßigen Akkorde den Fingersatz 1-2-3-5. Alle Sextakkorde, Dur oder Moll (z.B. fis-a-d-fis) werden mit 1-2-4-5 gegriffen.

Die Grenze zwischen 1-2-3-5 und 1-2-4-5 liegt für die rechte Hand in den Quartsextakkorden in Moll. Wenn der 3. Ton eine schwarze Taste ist, nimmt man den 3. Finger, auf weißer Taste den 4. Finger, also 1-2-4-5 wie in Beispiel 2 es-as-ces-es oder a-d-f-a, 1-2-3-5- wie in Beispiel 2 b-es-ges-b und d-g-b-d. Für die linke Hand: Des-Dur 1. Lage des-f-as-des spiele ich mit 5-4-2-1, D-Dur 1. Lage d-fis-a-d mit 5-3-2-1. Das ist für einige meiner Studenten erstmal neu und gewöhnungsbedürftig, ich empfehle, es mal eine Zeit zu probieren.

Es gibt natürlich Ausnahmen. Bei Akkordpassagen nehme ich lieber dieselben Finger statt zu wechseln. Bei Akkorden, die weiter entfernt von der Mitte des Klaviers liegen, liegt die Hand schräger zur Tastatur, so dass du überlegen könntest, den Fingersatz anzupassen.
Wenn du Zweifel hast, welchen Fingersatz du nehmen solltest, nimm eher Fingersätze, in denen die drei mittleren Finger zusammenliegen. Und probiere einfach aus, was für dich besser ist. Mach etwas Klavier-Yoga.